Noch vor Beginn des Ligabetriebs startet bekanntermaßen traditionell der Toto-Pokal. Dem TSV Solln wurde für die erste Runde der C-Klassist DJK Würmtal-Planegg zugelost (Würmtal hat derzeit nur diese eine Herrenmannschaft). Nach dem ansehnlichen, aber dennoch verlorenen Testspiel in Vaterstetten konnte Sollns Trainer Matias Blasenbreu auf einen Großteil des Kaders vom Sonntag zurückgreifen, aber es fehlten doch ein paar Akteure. Luca Bausch konnte wegen seines Dienstes in der Klinik nur verspätet als Zuschauer dabei sein; der aktuelle Stammkapitän Basti Jell stand dafür wieder in der Startelf. Der neue kosovarische Keeper Ylli Govori hatte sich in Vaterstetten kurz vor Spielende verletzt; Fabian Greindl stand wieder im Tor. Angeschlagen fehlten auch Tiam Kuhn und Marco Kornmesser. Wieder mit von der Partie waren hingegen Johannes Campe, Luis Stephan und Jonathan Essmann sowie Tobi Steger.
Allzu große Sorgen ums Weiterkommen machten sich die Sollner angesichts des beträchtlichen Klassenunterschiedes nicht. Die Gäste legten erwartungsgemäß frühzeitig los. Bereits in der 2. Minute brachte Sebi Henrici seine Mannschaft nach Vorlage von Seref Sözer mit 0:1 in Führung. Eine unmittelbare Erhöhung des Spielstandes gab es erst einmal nicht. Unter anderem klärte Keeper Mieth gegen Henrici per Fuß (9.), dann versemmelte Dominik Kugler nach Querpass von Henrici eine todsichere Gelegenheit und bombte über den Kasten (10.). In der Zwischenzeit versuchten sich die Platzherren am Ausgleich, doch Joldo scheiterte zwei Mal an Fabian Greindl. Allzu lange musste der Sollner Anhang jedoch nicht auf das zweite Tor warten. Sebi Henrici war zur Stelle, nachdem Keeper Mieth einen Ball von Johannes Campe per Fuß abgewehrt hatte (14.). 10 Minuten später leistete auch Dominik Kugler nach einigem „Üben“ seinen Beitrag. Er harmonierte gut mit Niek Khazali (neben Sammy Schewe der andere „Rückkehrer“ vom SV Planegg-Krailling in der ersten Mannschaft) und verwertete dessen Vorlage zum 0:3 (24.), allerdings erst im zweiten Anlauf, nachdem er kurz zuvor einen schwachen Schuss ins Toraus gesetzt hatte.
Danach war offensichtlich „Sendepause“ für Solln. Die Gastgeber schienen sich zum einen besser auf die an sich überlegenen Sollner eingestellt zu haben (Kopfabwehr gegen Henrici/27.; Freytag klärt vor Henrici ins Toraus/32.; Abwehr klärt gegen Sözer nach Eckball von Schewe ins Toraus/33.; Mieth und Putrius passen gegen Schewe auf/33.), zum anderen aber gelingt der Gästeelf nicht alles. Abwehrmann Robert Fabig (nach der Winterpause zum Studium nach München gekommen) bereitet dem gegnerischen Schlussmann mit seinem Flachschuss wenig Mühe (25.). Alex Schrank, ebenfalls ein toller Abwehrspieler, der nach langer verletzungsbedingter Durststrecke wieder vollständig einsatzfähig ist, verfehlt den Kasten mit einem steilen Schuss (27.). Henrici holt den Ball von Würmtal zurück, schießt aber drüber (34.), desgleichen Dominik Kugler nach Zuspiel von Henrici (38.), von der einen oder anderen wegen Abseits abgepfiffenen Szene ganz zu schweigen.
Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob die Gastgeber die Sollner „Flaute“ für sich würden nutzen können. Nach Balleroberung durch Degirmenci und Duman brauchte es Alex Schranks ganzes Können, um Rahmati einzubremsen (36.). Zum Glück setzte Rahmati den anschließenden Eckball an den Außenpfosten. Die Zusammenarbeit zwischen Degirmenci und Drischberger wurde wegen Handspiels abgepfiffen (37.), und auch der Versuch Rahmati/Duman kam zu keinem positiven Ende (41.). Kurz darauf war die Gästeelf wieder komplett „da“; Sammy Schewes Querpass und Seref Sözers Treffer zum 0:4 zeigten, wie man mit einfachen Mitteln erfolgreich sein kann (43.). Erwähnenswert ist vielleicht noch Seref Sözers Freistoß nach Foul an Sammy Schewe in der Nachspielzeit; der Ball ging knapp am Kreuzeck vorbei. Dann pfiff Schiri Huber zur Pause. Diese nutzte der Sollner Trainer für eine trotz des deutlich positiven Spielstands für eine durchaus kritische Ansprache.
Während Matias Blasenbreu zum Seitenwechsel an der Startelf zunächst nichts änderte, brachte sein Würmtaler Counterpart Benjamin Gollong, der bereits mit einem frühen Wechsel von Joldo zu Duman (25.) für Ruhe in der Mannschaft hatte sorgen wollen, Ludwig Thalmair in die Partie. Der hatte die erste Gelegenheit in der zweiten Hälfte, doch sein Ball ging ins Toraus (47.). Danach probierte es Kapitän Glückschalt mit einem Weitschuss, aber Alex Schrank brachte den Ball unter Kontrolle und passte zu seinem Keeper (48.). Kurz darauf bekam Würmtal nach Aufstützen von Sebi Henrici einen Freistoß zugesprochen. Glückschalt trat diesen und Demharter nahm den Ball an, aber Robert Fabig drehte die Spielrichtung.
Den ersten Wechsel vornehmen musste Matias Blasenbreu in der 56. Minute, nachdem Chris Hassinger sich bei einem (eigenen!) Offensivfoul verletzt hatte. Luis Stephan ersetzte ihn. Kurz darauf erfolgten die ohnehin geplanten Einwechselungen. Tobi Steger, Simon Metzger, Moritz Elsässer (mit zum Glück nur leichter Blessur nach dem Testspiel) und Johnny Essmann kamen aufs Feld, während Sebi Henrici, Dominik Kugler, Johannes Campe und Seref Sözer sich auf die Bank begaben (57.). Nebenbei bemerkt kassierte Johnny Essmann nach 3 Minuten auf dem Platz eine kuriose gelbe Karte wegen Ballwegschlagens; er war irrtümlich von einem Sollner Ballbesitz ausgegangen (60.).
Auf jeden Fall brachten die „Neuen“ frischen Wind in die Partie. Leider verpasste Tobi Steger das Zuspiel von Johnny Essmann nach toller Einleitung der Aktion durch Basti Jell über Robert Fabig (61.). Dann holte Luis Stephan einen Freistoß raus, den Sammy Schewe links vom Strafraum trat. Der große Alex Schrank ging mit dem Kopf hin, und Simon Metzger erhöhte auf 0:5 (63.). Nicht lange danach betätigte sich auch Johnny Essmann als „verhinderter Torschütze“, als er nach Zuspiel von Tobi Steger über das leere Tor schoss (64.). Besser lief es ein paar Minuten später für Sammy Schewe. Er nutzte die Tatsache, dass Tobi Steger Robert Fabigs Querpass durchgelassen hatte, zum 0:6 (67.). Unter den Zuschauern entstand eine lustige Diskussion darüber, ob Steger den Ball absichtlich hatte passieren lassen, was genial gewesen wäre. Wahrscheinlich hätte er sich aber gern selbst in die Torschützenliste eingetragen…
In der 69. Minute hatte Sammy Schewe nach seiner geglückten Pflichtspielpremiere für Solln seit seiner einjährigen Abwesenheit Feierabend; Johannes Campe kam zurück. Wenig später durfte Sebi Henrici anstelle des zweiten Ex-Planeggers Niek Khazali nochmals auflaufen (72./Khazali hatte in einem guten Spiel immerhin einen Assist zur Statistik beigetragen). Ein wenig mussten die Sollner warten, bis Simon Metzger einen schönen Diagonalpass von Johannes Campe zum 0:7 verwertete (76.). Nicht so viel Glück hatte Moritz Elsässer mit seinem Freistoß nach Foul von Demharter an Henrici; der erfahrene Keeper Ronald Mieth setzte beide Fäuste ein (79.).
Außer einer gelben Karte für Luis Stephan richtete dessen Foul an Rahmati keinen weiteren Schaden an; bald waren die Gäste wieder in Ballbesitz. Robert Fabig holte die Kugel nach dem Freistoß vorübergehend wieder zurück, dann nahm Moritz Elsässer Rahmati diese wieder ab, bevor Putrius gegen Simon Metzger ins Seitenaus klärte. Den Sollner Einwurf wehrte die Würmtaler Defensive vorerst ab, aber Johnny Essmann war zur Stelle und traf im Nachschuss zum 0:8 (86.). Das war gleichzeitig die letzte Szene, die sich auf den Spielstand auswirkte. In der 87. Minute blieb der in dieser Begegnung eher unterbeschäftigte Fabian Greindl Sieger gegen Merkle. Kurz darauf handelte sich Sebi Henrici noch eine unnötige gelbe Karte wegen Reklamierens ein.
Mit ihrem nie gefährdeten Kantersieg zieht der TSV Solln in die Anfang September stattfindende 2. Pokalrunde ein. Dass das Ergebnis gut und gerne hätte zweistellig ausfallen können – für dieses Mal geschenkt! Am kommenden Samstag wird bei Bezirksliga-Absteiger TSV Neuried zum Auftakt des Ligabetriebs mit Sicherheit ein anderer Wind wehen, so dass eine verbesserte Chancenverwertung das Thema Nr. 1 sein wird.
19.08.25: Toto-Pokal 25/26 Kr. Mch. Rd. 1 – DJK Würmtal-Planegg – TSV Solln 0:8 (0:4)
TSV Solln: Greindl, Jell, Schrank, Fabig, Chris Hassinger (56. Stephan), Campe (57. Elsässer), Sözer (57. Essmann), Khazali (72. Henrici), Henrici (57. Steger), Schewe (69. Campe), Kugler (57. Simon Metzger) – außerdem im Kader: Alex Hassinger
Tore: 0:1 (Henrici (2./Assist: Sözer), 0:2 Henrici (14./Ball vom Keeper), 0:3 Kugler (24./Assist: Khazali), 0:4 Sözer (Assist: Schewe), 0:5 S. Metzger (63./Assist: Schrank mit Kopfball), 0:6 Schewe (67./Assist: Fabig), 0:7 S. Metzger (76./Assist: Campe), 0:8 Essmann (86./im Nachschuss)
Gelbe Karten: Essmann (60./Ballwegschlagen), Stephan (85./Foul), Henrici (88./Reklamieren)
Eva Ankenbauer