12.08.21: Toto-Pokal 21/22 Kr. Mch. – TSV Solln I – FC Alemannia M. 6:4 i.E (1:1, 0:1)

Bereits 4 Tage nach dem Sieg bei der ersten Runde traten die Sollner am Donnerstagabend bei bestem Wetter zum zweiten Spieltag des Toto-Pokals an und hatten in dem FC Alemannia München einen weiteren Kreisligisten zu Gast – eine für die Gastgeber eher „unbekannte Größe“. Trainer Matias Blasenbreu nutzte unter anderem einige sommerliche Abwesenheiten, um aus seinem reichlichen Kader zu schöpfen und neben zahlreichen Stammkräften neue (bzw. „neue alte“) Spieler aufzubieten.

Zunächst auf der Bank saßen ex-Trainer Christian Wiemann, Quirin Wildhagen und der „eben noch Jugendliche“ Seref Sözer (neben Alexander Hassinger und Christian Gerhard). Auch der endlich genesene Benni Minov stand bereit, wurde jedoch nicht eingewechselt. Die beiden gerade der A-Jugend entwachsenen Samuel Schewe und Patrick Manseder standen in der Startelf, wobei Schewe die komplette reguläre Spielzeit durchspielte. Stammtorwart Maximilian „Hasso“ Hassinger, der üblicherweise im Sommer länger in Urlaub weilt, war pünktlich zu dem aktuellen Spiel verfügbar, was sich letztendlich als Glücksfall erweisen sollte.

Bereits in der Anfangsphase hätten die Platzherren eine gute Ausgangsbasis für den weiteren Verlauf der Partie schaffen können, aber die Sollner Aktionen blieben über weite Strecken „etwas fürs Auge“, boten aber andererseits auch Anlass für einen Anflug von Ratlosigkeit bei Akteuren und Zuschauern. Einer der ersten Angreifer war Abwehrmann Samuel Schewe, doch Keeper Hennecke hielt (4.). Schewe war allerdings über das ganze Spiel hinweg gut sichtbar. Er dürfte die Gäste mit seinen Störmanövern so manches Mal zur Verzweiflung getrieben haben – insgesamt eine Super-Leistung für einen so jungen Spieler!

Nach der Sollner Anfangsoffensive legte der FC Alemannia los, aber noch passierte nichts. Ein paar Schüsse gingen neben oder über das Tor, aber auch das Eingreifen der Sollner war gefragt.

In der 11. Minute benötigte „Hasso“ Hassinger seine Fingerspitzen zum Abwehren des Balles (der Nachschuss ging ins Toraus). Bereits kurz zuvor waren die Gäste gefährlich vors Tor gekommen. Zunächst hatte Armando Tischer per Kopf geklärt, dann ging der Nachschuss drüber (10.). Bald darauf stürmte Tobi Steger allein auf das Tor des FC Alemannia zu, aber Keeper Hennecke parierte. Danach scheiterte Sebi Seidel an der Gästeabwehr. Die Zähne an der Hintermannschaft der Alemannen – vor allem am Torwart – biss sich Stürmer Armando Tischer aus. In der 19. Minute musste Hennecke fausten, und auch 2 Minuten später hatte der Gästekeeper nach einer tollen Kombi die Oberhand. Gleich darauf war die gegnerische Abwehr zur Stelle, bevor Paddy Manseders Zuspiel Armando Tischer erreichen konnte. In Minute 30 gab Armando Tischer uneigennützig ab, doch Tobi Steger – quasi der Pechvogel des Abends – bombte über das leere Tor. Die Gäste schienen aus dieser Situation eine gewisse Stärke zu beziehen. Einen Freistoß der Alemannia konnten Stefan Gerhard und Paddy Manseder entschärfen, bevor ein Stürmer der Gäste übers Tor schoss (33.). Eine Minute später vereitelte Innenverteidiger Hannes Frankl erfolgreich gegen Maximilian Lemon.

Nicht lange dauerte es jedoch, bis Vigan Veliu durch die Sollner Abwehrreihen schoss und Keeper Hassinger, der den Ball wohl nicht gesehen hatte, überwand (35.). In den verbleibenden 10 Minuten von Halbzeit I lag das Chancenübergewicht eindeutig bei den Platzherren. Jonathan Essmann traf knapp vorbei (36.), ebenso Armando Tischer (40.), und bei Tobi Steger ging der Ball drüber (40.). Den Vogel schoss jedoch Rafi Beelitz ab, der den Pfosten zum Wackeln brachte (42.). Auch der Schuss von André Metzger nach erfolgreicher Balleroberung der Sollner war „nicht von schlechten Eltern“, Doch Keeper Hennecke hielt abermals (45. + 1).

Nach dem Seitenwechsel kam Christian Wiemann zu seinem ersten Spiel seit Langem (für Hannes Frankl) aufs Feld, dazu Alexander Hassinger für Paddy Manseder. Rafi Beelitz nahm nun vorne die Position von Paddy Manseder ein. Die Gastgeber zeigten sich drückend überlegen, was sich aber weiterhin lediglich an ihren Chancen, nicht aber an Toren messen ließ. Armando Tischer scheiterte am Torwart (47.), ebenso Sebi Seidel (53.). Dann spurtete Samuel Schewe los; sein Ball landete aber im Toraus (53.). Tobi Steger blieb in der Abwehr hängen (55.), Alexander Hassingers Spurt endete mit einem Schuss nebens Tor (55.). Jona Essmann führte einen nach Foul an Alexander Hassinger verhängten Freistoß aus – knapp vorbei (59.). In der 62. Minute wechselte Trainer Blasenbreu erneut: Seref Sözer (Premiere -für Sebi Seidel), Quirin Wildhagen für Jona Essmann. Kurz darauf wurde Sebi Seidel für den ausgepumpten Rafi Beelitz rückeingewechselt (65.). Solln blieb spielbestimmend. Eine tolle Aktion von André Metzger wurde von der Alemannia-Abwehr ins Seitenaus geklärt (66); gleich darauf führte sich Seref Sözer gut ein, indem er Tobi Steger auf die Reise schickte, doch die gegnerische Abwehr blieb Sieger. Eine Minute später widerfuhr Seref Sözer das Gleiche. Derweil hielt Keeper Hassinger seine Elf im Spiel (68.).

In der 70. Minute passte Christian Wiemann steil auf Tobi Steger, doch der stand im Abseits. Dann leitete Steger aber die entscheidende Aktion ein. Er passte zu Stefan Gerhard, der zu Armando Tischer. Diesem gelang endlich der Ausgleichstreffer zum 1:1. Eine gelbe Karte nahm Quirin Wildhagen für ein taktisches Foul in Kauf (73.). Der fällige Freistoß konnte ins Seitenaus abgewehrt werden. Dann kam der fünfte mögliche Spieler von der Sollner Bank: der jüngere Gerhard – Christian – für den entkräfteten André Metzger (74.). Bruder Stefan Gerhard versuchte sich als Angreifer, zog jedoch links vorbei (76.). Auf der anderen Seite konnte die Abwehr einen Freistoß von Lamin entschärfen (77.). In der darauffolgenden Phase hätten die Sollner alles klarmachen können. Samuel Schewe versuchte es mit einem Weitschuss – vorbei (79.). Danach passte Sebi Seidel zu Tobi Steger, was nicht die beste Variante war, denn Steger schoss daneben.

Ein Freistoß von Samuel Schewe fiel der Abwehr der Alemannia zum Opfer (80.). Nach der Ausführung eines Freistoßes durch Christian Wiemann stand Kapitän Stefan Gerhard unfreiwillig im Fokus, denn er war in der Luft mit einem Gegenspieler zusammengestoßen und blutete stark. Er verließ das Spielfeld nach längerer Unterbrechung auf den eigenen Füßen und wurde zum Nähen in ein Krankenhaus gebracht. Es geht ihm inzwischen nach eigenen Angaben jedoch wieder gut. Jona Essmann komplettierte die Mannschaft nun ungeplant wieder. Die Schlussphase war geprägt von dem Bemühen beider Mannschaften, das Spiel für sich zu entscheiden. Den Sollnern gelang dies nicht (Wildhagens Schuss ins Toraus abgewehrt, Eckball von Tischer abgewehrt/90.+1. Sözers Schuss landet beim Keeper/90.+2), sie sorgten aber andererseits dafür, dass die Gäste nicht triumphieren konnten. Christian Wiemann klärte kurz vor Schluss einen Angriff ins Toraus, und die folgende Ecke konnte abgewehrt werden, bevor der Nachschuss am Kasten vorbeiging.

Es ging also direkt ins Elfmeterschießen (eine Verlängerung ist nicht vorgesehen). Schiri Heymig klärte – wie bei den „Großen“ – beide Torhüter über die Verhaltensregeln auf. Als erster Sollner Schütze trat Christian Wiemann gegen Hennecke an und traf – kaum zu glauben, dass er eine derart lange Spielpause hinter sich hat. Kuntscher traf danach für die Alemannia. Ihre Elfmeter verwandelten auch Sebi Seidel für Solln, Vigan Veliu für Alemannia, und Quirin Wildhagen wiederum für Solln. Dann folgte der Höhepunkt des Abends: Hassinger hielt gegen Hardtke. In der Folge Essmann für Solln und Spilker für Alemannia. Als jedoch Armando Tischer den 5. und entscheidenden Elfer verwandelte, war der Vorsprung für die Gäste uneinholbar. Die überglücklichen Hausherren sind also hochverdient in Runde 3 eingezogen.

Der nächste Gegner wird erst noch ermittelt. Die stolzen Gewinner standen an dem schönen Abend noch lange beieinander und bekräftigten übereinstimmen, dass sie den Sieg für ihren verletzten Kapitän eingefahren hätten. Dieser wird zwar urlaubsbedingt im ersten Ligaspiel am 22.8. fehlen, danach aber hoffentlich seine Kopfwunde ausgeheilt haben.

TSV Solln: M. Hassinger, Seidel (62. Sözer), Schewe, A. Metzger (74. C. Gerhard), Frankl (64. Wiemann), Beelitz-Perarnau (65. Seidel), Tischer, S. Gerhard (86. Essmann), Manseder (64. A. Hassinger), T. Steger, Essmann (62. Wildhagen) – außerdem im Kader: Minov

Tore: 1:1 Tischer (71./Assist: S. Gerhard) – Elfmeterschießen: 2:1 Wiemann, 3:2 Seidel, 4:3 Wildhagen, 5:3 Essmann, 6:4 Tischer

Besonderes Vorkommnis: Hassinger hält den 3. Elfmeter von Hardtke

Gelbe Karte: Wildhagen (73./taktisches Foul)

Autor: Eva Ankenbauer