24.10.21: KK Mch. 3 – 10. Spieltag 21/22 –TSV Solln I – ESV München I 1:0 (0:0)

Nach der Auftaktniederlage gegen den FC Fürstenried hat TSV Solln I nur noch gewonnen. Leider haben nun sämtliche bisherigen Gegner der DJK Würmtal-Planegg alle Punkte und Tore aus den jeweiligen Begegnungen eingebüßt, da Würmtal seine erste Mannschaft aus der Kreisklasse abgemeldet hat. Beim TSV Solln wird sich das vor allem bei der Torschützenliste auswirken; es werden insgesamt 6 Tore aus dem Spiel vom 25.9. abgezogen, davon allein 2 bei Armando Tischer.

Nun stand das Heimspiel gegen die Erstvertretung des ESV München an, die am vergangenen Spieltag kampflos (Würmtal!) auf Tabellenplatz 7 gelandet waren. Es sollte also wieder ein Sieg her; gerne natürlich mit Beiträgen von Tischer und seinen Torschützenkollegen. Nahezu das gesamte Aufgebot vom vergangenen Wochenende stand zur Verfügung. Lediglich Tobias Steger musste verletzungsbedingt komplett passen – keine gute Nachricht, zumal bei Armando Tischer wegen einer Fußverletzung möglicherweise nicht die gewohnte Kraft und Schnelligkeit zu erwarten waren. Ansonsten variierte Trainer Blasenbreu Startelf vs. Bank gegenüber dem letzten Spiel auf einigen Positionen.

In den ersten 10 Minuten waren nur Chancen für die Gastgeber zu notieren (Weitschuss von Sebi Seidel, von Keeper Dorfmann mit der Brust gestoppt/2.; Dorfmann lenkt Schuss von Tischer ins Toraus ab/6.; ESV-Abwehr klärt Schuss von Tischer ins Toraus (7.), der folgende Eckball wird von Abwehr geklärt/8.; danach scheitert André Metzger an Schildwächter/8.). Daraufhin zeigte der ESV erste Initiativen, doch Sebi Seidel ließ Fessler nicht zum Zug kommen (10.), und Keeper Hassinger konnte den schwachen Schuss von Wustig ohne Anstrengung halten (15.). Zwei schöne Gelegenheiten des TSV Solln verpufften danach; Tischers Ball wurde erst per Kopf abgewehrt, dann versuchte er es nochmals und köpfte ins Toraus (16.). Stefan Gerhards Weitschuss überraschte offenbar den ESV-Keeper; der konnte den Ball nur ins Toraus ablenken (17./Ecke abgewehrt).

In der Folge merkte man der Sollner Elf ihre Favoritenrolle kaum an. Häufig gingen Bälle verloren; die Abstimmung vor dem Tor war stellenweise „suboptimal“, so dass die durchaus vorhandenen Chancen nicht vollendet wurden. Besser sah es in der Defensive aus. Allerdings passierten auch da ein paar Schnitzer, die die Gäste aber nicht zu nutzen wussten. So schoss Wustig nach einem Sollner Ballverlust am Tor vorbei (23.). Als Wustig wenig später tatsächlich ins Tor traf, war schon klar, dass der Treffer wegen Abseitsstellung nicht zählen würde (25.). Überhaupt waren auf beiden Seiten die Torhüter bestens aufgelegt. Dorfmann mit seinem tollen Stellungsspiel war eine Nummer zu groß für die Sollner Stürmer, aber auch Hassinger hielt prächtig (z.B. gegen Schildwächter/26.). Teilweise konnte der Sollner Schlussmann „nur“ abwehren, aber dies geschah stets mit Umsicht. Auf die Unterstützung seiner Vorderleute (darunter Bruder Alexander) konnte Hassinger sich fast immer verlassen.

Nach einer guten halben Stunde hätte es jedoch fast „gescheppert“; die Abwehr war geschlagen, aber der ESV-Stürmer traf nur das Außennetz (31.). Ein Freistoß von Wustig hätte Gefahr bedeuten können, aber der Ball ging weit vorbei (34.). Bei Solln hatte Jonathan Essmann auch Pech mit einem Freistoß, der per Kopf abgewehrt wurde (39.). Wenig später spielte Solln kurzzeitig in Unterzahl, weil Kapitän Gerhard eine Behandlungspause benötigte. Da wurde es nach einem Ballverlust wieder einmal kritisch für Solln, doch Sebi Seidel bereinigte (42.). Kurz vor Ende der regulären Spielzeit erwischte es Stefan Gerhard nochmals richtig; Wustig legte ihn an der Außenlinie und sah dafür Gelb; Gerhard nahm anschließend die Entschuldigung des zerknirschten Gegenspielers an (44.). Leider brachte der von Alex Hassinger getretene Freistoß nichts ein. Dafür bewahrte Hassinger die Sollner mit einer couragierten Balleroberung die Sollner vor Unheil (45.+1) und baute sogar einen Angriff auf; Sebi Henrici hatte jedoch gegenüber Keeper Dorfmann das Nachsehen. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte André Metzger mit einem Kopfball; die Szene wurde allerdings wegen Abseits abgepfiffen.

Mit der Einwechselung von Nico Steger und Sezgin Altaylar anstelle von Paddy Manseder und Sebi Henrici (Letzterer hatte eher in der Abwehr als im Sturm geglänzt) erhoffte sich Trainer Blasenbreu neue Impulse in der Offensive. Ein erster Schussversuch von Altaylar landete leider im Toraus (47.). Ein schöner Freistoß von Jonathan Essmann erreichte Stefan Gerhard, doch die Gästeabwehr klärte ins Toraus (49.). Vor und nach dieser Szene kam der ESV zu aussichtsreichen Gelegenheiten, doch Wustig schoss ins Toraus (48.), und der eingewechselte Appel verfehlte nach Zuspiel von Schatke ebenfalls das Gehäuse (51.). Gleich danach versuchte auf der anderen Seite Nico Steger, einen Ball von Stefan Gerhard zu erreichen, doch wie so oft war Keeper Dorfmann schneller. Sofort nahm Steger erneut Anlauf – dieses Mal nach Zuspiel von Sebi Seidel -, doch er zeigte Nerven und schoss rechts vorbei (52.).

Dennoch hatte man den Eindruck, dass es für die Gastgeber „aufwärts“ ging. Sie wirkten zumindest selbstbewusster als in Halbzeit I. Motivierend wirkten auch die erfolgreichen Abwehraktionen (Morstein klärt toll/56.; Hassinger hält vor Appel/56.), und Verteidiger André Metzger wagte sich so manches Mal nach vorne. In der 65. Minute hätte sich die kurz vorher erfolgte Einwechselung von Rafi Beelitz (63. für Seidel + Frankl für Hassinger) beinahe bezahlt gemacht; äußerst dynamisch eroberte Beelitz den Ball und schickte Tischer los, doch die Kugel ging knapp am Pfosten vorbei.

Mitten in eine Offensivphase der Gäste platzte die Verletzung (Zerrung) von Jonathan Essmann, der durch Sebi Henrici ersetzt wurde (66.). Auch André Metzger war fürs Erste „fertig“; Alex Hassinger kam wieder (69.). 3 Minuten später hätte Solln in Führung gehen können, doch Hannes Frankl köpfte nach Freistoß von Nico Steger links am Tor vorbei. Gleich darauf hatten Maximilian Morstein und Stefan Gerhard alle Mühe, einen Angriff der Gäste zu bremsen; zum Glück ging der Nachschuss vorbei (72.). Wenig später konnte Maximilian Morstein dem ESV einen Ball abjagen und diesen an Maximilian Hassinger zur Verwahrung geben.

Für Morstein war es (auch wegen des zu guten Wetters) ein kräftezehrendes Spiel; er durfte in der 74. Minute Platz für Samson Haltmayr machen. Einen ganz heißen Ball setzte Armando Tischer 2 Minuten später nach für ihn typischem Spurt an den Außenpfosten, bevor die Abwehr des ESV ins Toraus klären konnte. Dafür knallte die Kugel auf der anderen Seite an die Latte (78.). Einen Freistoß von Nico Steger (nach Foul an ihm selbst) klärte Fessler, und in der Sollner Hälfte tat Christian Wiemann dasselbe gegen Schildwächter nach Freistoß von Fessler (Samson Haltmayr hatte wegen des Fouls an Schildwächter Gelb gesehen/82.). Ein Angriff des ESV wurde wegen eines Offensivfouls von Rossmanith abgepfiffen (5.); der Sollner Gegenangriff von Henrici war bei Keeper Dorfmann zu Ende.

Danach brachte Samson Haltmayr mit einiger Mühe, aber erfolgreich den Ball unter Kontrolle. Rafi Beelitz spielte auf Stefan Gerhard. Gerhard setzte sich mutig durch und hatte gleichzeitig den Blick für den günstig stehenden Nico Steger. Der hatte sich endgültig warmgespielt und ignorierte für einen Moment seine Schulterverletzung: Stegers Ball ging tatsächlich durch die Beine von Dorfmann ins Tor zum ersten und einzigen Treffer des Spiels – 1:0 für Solln in der 86. Minute!!!

Dass Trainer und Mannschaftskollegen dem Torschützen bei seiner Auswechselung gegen Paddy Manseder (87.) anerkennend auf die Schulter klopften, war angesichts der Schmerzen wohl eher kontraproduktiv… Man kann nur hoffen, dass Nico sich nicht zu Bruder Tobias ins „Lazarett“ begeben muss. Armando Tischer hielt erstaunlich lange durch und verließ den Platz in der 88. Minute (Seidel kam zurück). Stefan Gerhard war ebenfalls angeschlagen und ging nach einem erfolglosen Torschuss vom Feld (89./Morstein kam wieder). Den Platzherren gelang jedoch kein weiterer Treffer mehr, obgleich der Ehrgeiz durchaus vorhanden war (manchmal ein wenig übertrieben – siehe gelbe Karte für Manseder wegen Offensivfouls/87.).

Der ESV München wollte nach dem Gegentreffer natürlich die noch verbleibenden Minuten nutzen, um wenigstens einen Punkt aus Solln mitzunehmen. Dies wusste freilich die Sollner Hintermannschaft zu verhindern (Frankl/88., A. Hassinger/Wiemann/90.+1, M. Hassinger Parade ins Seitenaus/90.+4.).

Die Sollner hatten über weite Strecken nicht unbedingt eine Glanzleistung abgeliefert, konnten das Spiel aber in der Schlussphase dank der Geistesgegenwart von Gerhard und Steger und durch ernsthafte Abwehrarbeit für sich entscheiden. Eine Riesenportion Glück war selbstredend auch dabei. So hält Solln als Tabellenführer den ärgsten Verfolger FC Fürstenried immer noch auf Distanz und möchte im kommenden Auswärtsspiel beim FC Croatia so weitermachen.

TSV Solln: Maximilian Hassinger, Morstein (74. Haltmayr), André Metzger (69. A. Hassinger, 90.+3 Metzger), Wiemann, Alexander Hassinger (63. Frankl), Seidel (63. Beelitz-Perarnau), Essmann (66. Henrici), Stefan Gerhard (89. Morstein), Manseder (46. Nico Steger), Tischer (88. Seidel), Henrici (46. Altaylar)

Tore: 1:0 Steger (86./Assist: Gerhard)

Gelbe Karten: Haltmayr (81./Foul), Manseder (87./Offensivfoul)

Autor: Eva Ankenbauer