20.03.22: KK Mch. 3 – 18. Spieltag 21/22 –TSV Solln I – SV Planegg-Krailling II 1:0 (1:0)

Nach dem unbefriedigenden 0:0 im Auswärtsspiel beim NK Dinamo war die Vorgabe für die Sollner Erste für ihr Heimspiel gegen die Zweitvertretung des SV Planegg-Krailling ohne Zweifel ein „Dreier“. Die Heimmannschaft rechnete damit, einige „bekannte Gesichter“ unter den Gästen zu sehen; zu diesen gehörten auch einige ehemalige Würmtaler, die nach der Auflösung ihrer Mannschaft zum Nachbarn gewechselt sind. Allerdings sieht es für Planegg aktuell gar nicht rosig aus, denn man steht (wegen des – vielleicht nicht mehr ganz so überraschenden – Siegs des NK Dinamo in Pullach) auf einem direkten Abstiegsplatz. So sollte man meinen, dass die Gastgeber vor einer nicht allzu schweren Aufgabe standen. Im Laufe der Woche hatte sich Matias Blasenbreus Truppe wieder aufgefüllt, so dass er mit sage und schreibe 9 Mann auf der Bank freie Auswahl hatte (und dieses Mal selbst kein Trikot anziehen musste). Die Startelf trat auf mehreren Positionen in neuer Besetzung an.

In der Anfangsphase zeigten sich die Hausherren von ihrer besten Seite. Sie schufteten nach vorne (zuweilen etwas ungestüm) und ließen kaum einen Vorstoß der Gäste zu. Kleinere Ungenauigkeiten/Fehlpässe blieben folgenlos, denn es fand sich immer jemand in der Sollner Abwehr, der den Ball vom Tor fernhielt bzw. im Fall von Keeper Hassinger auch festhielt. Einige schöne Gelegenheiten hatte Solln durch Sebi Henrici (12./Opitz klärt ins Toraus), Alexander Metzger (13./Abwehr klärt ins Toraus), Stefan Gerhard (13./Abwehr klärt ins Seitenaus;29./Keeper hält), Simon Metzger (15./Torwart hält; 31./Flanke per Kopf abgewehrt), Jonathan Essmann (16./schöner Freistoß ins Toraus; 25./Toraus; 28./Fußabwehr des Keepers), André Metzger (18./Torwart hält Freistoß) sowie Alexander Hassinger (22./zu Unrecht wegen Abseits gestoppt). Darüber hinaus war der junge Alexander Metzger mehrmals gut unterwegs, wollte jedoch zu viel und bekam ein paar Freistöße gegen sich gepfiffen.

Als das Spiel etwas mehr als eine halbe Stunde alt war, waren die Sollner zwar verärgert, als es für ein Foul an Sebi Henrici kein Gelb gab, doch der Freistoß war ziemlich viel wert. Sammy Schewe nahm Maximilian Morsteins Freistoß an und leitete den Ball zu Anton Buergers weiter, gegen den die Planegger Defensive zunächst ins Toraus klärte. André Metzger trat den Eckball, Kapitän Stefan Gerhard übernahm und bediente seinerseits Abwehrmann Morstein, der aus kurzer Entfernung mit all seiner Kraft und Präzision das Tor zum 1:0 traf und sich endlich in die Torschützenliste eintrug (32.).

Wenig später musste Planegg erstmals wechseln und den angeschlagenen Alessio Fersini durch Felix Paskuda ersetzen. Kurz darauf wurde Maximilian Morstein ohne Ball gelegt; der Schiri ließ unlogischer Weise Vorteil gelten, denn der Ball landete im Seitenaus und gehörte nun den Gästen. Aus dem Einwurf entspann sich ein Angriff der Planegger durch Paskuda, doch Sammy Schewe konnte ins Toraus klären; Gerners Eckball verfehlte aber das Tor (36.). Nur eine Minute später ließ der Planegger Ludwig Wallner zu einem ebenso unnötigen wie gefährlichen Foul an Stefan Gerhard hinreißen und sah dafür glatt Rot (37.). Zum Glück konnte der Sollner Kapitän nach kurzer Behandlung weiterspielen.

In der 40. Minute hatte Stürmer Alexander Metzger das 2:0 auf dem Fuß, schoss jedoch knapp rechts am Tor vorbei. Pech hatte auch Sebi Henrici, dessen Ball aus kurzer Entfernung Keeper Schrank noch festhalten konnte (42.). In der 2. Minute der Nachspielzeit scheiterte Henrici abermals am Keeper. Auf der anderen Seite erwarb sich Alexander Hassinger Verdienste, als er gegen den heranstürmenden Reitmayr ins Seitenaus klären konnte und damit den knappen Vorsprung seiner Mannschaft in die Pause rettete.

Zum Seitenwechsel kam Armando Tischer für Alexander Metzger aufs Feld. Zunächst war es aber Simon Metzger, dem Keeper Schrank eine aussichtsreiche Chance per Fuß vermasselte. Schrank entschärfte auch noch Metzgers Eckball per Faust, bevor seine Vorderleute den Ball endgültig ins Toraus beförderten (46./47.). Auch Simons Cousin André hatte mit seinem Eckball wenig Glück, denn wieder waren die Fäuste des Keepers dazwischen (47.). 2 Minuten darauf brachte Armando Tischer eine schöne Flanke in Richtung Tor, aber die Gästeabwehr war auf dem Posten (49.), und Sammy Schewes Nachschuss landete auf dem Tornetz.

Ein Zusammenprall zwischen Sebi Henrici und seinem Gegenspieler Thomas Lorenz ging für den Sollner eher glimpflich aus, währen der Planegger etwas benommen vom Platz geführt und durch George Dosi ersetzt werden musste (50.).

Leider konnte die Heimelf aus der Überzahl kein Kapital schlagen. Sebi Henrici nahm einen tollen Steilpass von Armando Tischer an, drosch den Ball aber ins Toraus (55.). Kurz darauf klärte die Planegger Abwehr gegen Tischer ins Seitenaus (56.). Einen schönen Querpass von Simon Metzger fing Keeper Schrank im Nachfassen weg (58.). Da mit der Planegger Offensive nach Webers Platzverweis paradoxer Weise mehr als vorher zu rechnen war und diese immer wieder in die Sollner Hälfte vorstieß, brachte der Sollner Coach den defensiv starken, aber auch offensiv orientierten Jakob Berz anstelle von Jonathan Essmann (59.).

2 Minuten später setzte Kapitän Gerhard nach Zuspiel von André Metzger den Ball so knapp über die Latte, dass dieser auf dem Tornetz landete; Planeggs Torwart hätte keine Chance gehabt (61.). Kurz darauf landete ein Querpass von Tischer im Toraus (62.). Gleich danach parierte Keeper Hassinger einen Angriff der Gäste. Beim Gegenangriff wurde sein Bruder Alexander gelegt, doch sah der Schiri die Situation „anders herum“ und gab Freistoß für Planegg (63.). Einen weiteren aussichtsreichen Vorstoß der Sollner vereitelte wieder Torwart Schrank, der gegen Sammy Schewe „dazwischenfunkte“, bevor Stefan Gerhard an den Ball kommen konnte (64.).

In der folgenden Spielminute ereignete sich eine kuriose Szene. Stürmer Armando Tischer, auf dem nun hauptsächlich die Sollner Hoffnungen ruhten, versäumte es, einen Haken um den herauseilenden Planegger Torwart zu schlagen und rauschte voll in diesen hinein. Die Folge waren gleich drei Karten: der Planegger Galletti bekam Gelb, weil er eine Karte für Tischer forderte. Tischer bekam Gelb für sein Offensivfoul. Die Krönung war jedoch, dass der Gefoulte einen derartig beleidigenden Ausdruck an Tischer richtete, dass der Unparteiische ohne zu zögern die rote Karte zückte (65./66.). Einen echten Reservetorwart hatten die Gäste nicht mitgebracht. So zog Stürmer Simon Gerner Trikot und Handschuhe seines Kollegen an, fehlte dann aber natürlich als Feldspieler.

Danach brachte der Sollner Trainer kurz hintereinander Christian Wiemann (66./für André Metzger) und Benni Minov (70./für Sammy Schewe). Wer allerdings geglaubt hatte, dass nun für Solln „freie Bahn“ herrschte, sah sich getäuscht. Tischers Schuss ging ins Toraus (68.), ebenso der von Gerhard (69.). Dann verursachte Simon Metzger ein Foul (Gelb für den Sollner), so dass die Gäste in Ballbesitz kamen (71.). Ganz wichtig war da der energische Einsatz von Stefan Gerhard und Alexander Hassinger, die zunächst erfolgreich klärten, bevor sich Jakob Berz, Christian Wiemann und Stefan Gerhard nach dem Einwurf der Planegger durchsetzen konnten (72.). Benni Minov luchste gleich darauf dem Planegger Grillenberger den Ball ab und bediente Armando Tischer, doch Verteidiger Opitz klärte ins Toraus (73.). Nach dem Eckball von Minov folgte das bekannte Szenario: Henrici nimmt an und schießt vorbei… (74.). Auch Tischer selbst hatte wie schon am vergangenen Sonntag kein Glück; Ersatzkeeper Gerner hielt (74.), und die nächste Chance ging knapp rechts vorbei (75.).

Ein Doppelwechsel (76./Altaylar für S. Metzger und Essmann für Henrici) sollte die Offensive der Gastgeber beleben. Doch 9 Gästespieler waren munterer als zuvor 10 oder gar 11 Akteure. Zum Glück verfehlte ein Planegger den Sollner Kasten ganz knapp (77.). Dann nahmen die Gäste den Sollnern den Ball ab, aber Maximilian Morstein und Jakob Berz setzten sich jeweils durch, so dass sich wieder einmal eine Gelegenheit für Solln ergab – jedoch hatte auch Sezgin Altaylar das Nachsehen gegen Torwart Gerner (78).

Bei einem harten Einsteigen knockte Kapitän Gerhard sich kurz darauf selbst aus; er zog sich eine Oberschenkelzerrung zu (besonders bedauerlich angesichts der kommenden Englischen Woche) und wurde durch den rückgewechselten Sammy Schewe ersetzt (79). Der folgende Freistoß spielte natürlich den Gästen in die Karten, doch Keeper Hassinger hielt sicher, genauso wie gleich danach bei einem Weitschuss von Paskuda, trotz Bedrängung durch einen anderen Planegger Spieler.

In der Folge vermissten die Sollner ein gewisses Fingerspitzengefühl bei dem Unparteiischen, wie z.B. in der 81. Minute, als Essmann in der Nähe der Seitenlinie gelegt wurde, es aber Einwurf für Planegg gab. So mussten die Platzherren versuchen, auf „konventionelle Weise“ eine Resultaterhöhung herbeizuführen. Dies freilich war leichter gesagt als getan. Jakob Berz war der dritte Spieler, dessen Ball auf dem Tornetz landete (82.), und dann schnappte sich Keeper Gerner einen Ball von Berz, bevor Armando Tischer herankommen konnte (83.). Und schon waren die erstaunlich lebendigen Planegger wieder am Drücker, so dass Christian Wiemann notgedrungen ins Seitenaus klären musste (84.). Nach einem Foul von Essmann erwies sich „Hasso“ Hassinger als sicherer Schlussmann und parierte den Freistoß von Reitmayr (84.). Wenig später wurde Essmann seinerseits gefoult (Gelb für den gerade erst eingewechselten Gallo), doch ertönte nach Tischers Freistoß ein Pfiff wegen eines angeblichen Fouls eines Sollners (85.). Nochmals Freistoß für Solln, doch Galletti klärte gegen Tischer (86.). Sammy Schewe versuchte seinen enteilenden Gegenspieler mit dem unerlaubten Mittel des Haltens zu stoppen; es gab Gelb für Schewe, und es wurde so richtig gefährlich für die Gastgeber. Die konnten Grillenbergers Freistoß ins Toraus klären, und Keeper Hassinger lenkte Reitmayrs Eckball mit einer Hand ins Seitenaus. Nach dem Einwurf für Planegg klärte Anton Buergers unzureichend, so dass Planeggs Ballbesitz bestehen blieb. Erst Sammy Schewe konnte weit klären (88.).

Eine Verletzung von „Matchwinner“ Maximilian Morstein in der letzten Minute der regulären Spielzeit ging glimpflich aus; nach kurzer Behandlung durch Teammanager Serdar Cilesiz kam der Sollner Verteidiger wieder. Die Nachspielzeit spielte sich ausschließlich in der Sollner Hälfte ab; sogar Keeper Gerner ging mit nach vorne und trat einen letzten Freistoß. Jakob Berz klärte erfolgreich per Kopf, dann beendete der Schlusspfiff des Unparteiischen einen wahren Nervenkrieg.

Der umjubelte knappe Sieg hilft den Sollnern, vorläufig den Aufstiegs-Relegationsplatz abzusichern; der 4-Punkte-Abstand zur SpVgg Thalkirchen-Freundschaft auf Platz 3 besteht weiter. Das Daumendrücken für den etwas erstarkten FC Croatia hat indessen nicht geholfen. Der ist in der Partie gegen Spitzenreiter FC Fürstenried mit 3:9 ähnlich unter die Räder gekommen wie in der Vorrunde gegen den TSV Solln. Diesen erwartet am Dienstag und am kommenden Sonntag mit Großhadern und Neuried theoretisch lösbare Aufgaben.

TSV Solln: Maximilian Hassinger, Morstein, Buergers, André Metzger (66. Wiemann), Alexander Hassinger, Schewe (70. Minov), Essmann (59. Berz), Stefan Gerhard (79. Schewe), Henrici (76. Essmann), Alexander Metzger (46. Tischer), Simon Metzger (76. Altaylar) – außerdem im Kader: Kuhn, Christian Gerhard, Frankl, Tobias Steger

Tore: 1:0 Morstein (32./Assist: S. Gerhard)

Gelbe Karten: André Metzger (43./Foul), Tischer (65./Offensivfoul), Simon Metzger (70./Foul), Schewe (87./Halten)

Autor: Eva Ankenbauer