13.11.22: Kreisliga Mch. 2/13. Spieltag –TSV Solln I – SV Planegg-Krailling I 4:1 (3:1)

Zwei Pleiten hintereinander waren für Sollns Erste nun wirklich genug; zum Abschluss der Hinrunde war ein Dreier im Heimspiel gegen den SV Planegg-Krailling dringend geboten – nicht nur fürs Selbstvertrauen, sondern auch damit die Mannschaft in der Tabelle den Kontakt nach oben nicht verliert. Die beste Nachricht kam freilich von Stürmer Tobi Steger, der nach dem üblen Foul vom vergangenen Spieltag zum Glück keine ernsthaften Schäden davongetragen hatte und als Einwechselspieler bereitstand.

Die Partie ging allerdings aus Sollner Sicht (nach wenigen zaghaften eigenen Versuchen) erst einmal nach hinten los. Während die Fans sich noch über die erste Parade von Fabian Greindl freuten, traf Planeggs Näther im Nachschuss zum 0:1 (3.). Glücklicherweise ließen sich weder der junge Sollner Keeper noch die restliche Mannschaft von dem frühen Schlag runterziehen. Greindl hielt gleich danach noch ein paarmal super, und der Elan der durch Urlaubsrückkehrer Maxi Morstein verstärkten Abwehr half, die Gäste einigermaßen in Schach zu halten.

Nach einer knappen Viertelstunde kam Abwehrmann Basti Jell mit nach vorne und nahm einen von Keeper Krost abgewehrten Ball im Nachschuss an, doch er zielte vorbei (14.). Wenig später war der energische Mittelfeldspieler Tristan Römpp (anstelle des erkrankten Benni Minov in der Startelf) auf dem Weg nach vorne, als ihn der Planegger Bavas im Strafraum zu Fall brachte. Der mittlerweile elfmetererfahrene Maxi Morstein verwandelte den fälligen Strafstoß gegen seinen früheren Teamkameraden im Planegger Tor sicher zum 1:1-Ausgleich für Solln (16.). Gar nicht lange dauerte es, bis Sebi Henrici die Kugel vom Gegner zurückholte und Simon Metzger auf die Reise schickte. Metzger legte für Schewe vor, und der schien Zielwasser getrunken zu haben, denn sein Schuss ging zum 2:1-Führungstreffer für die Gastgeber ins Tor (17.).

Die Planegger wollten natürlich wieder ausgleichen, doch Solln setzte alles daran, um das zu unterbinden. Die Platzherren brauchten öfters mehrere Anläufe, um den Gästen den Ball wieder abzunehmen, aber ihren Zweck erfüllten die Aktionen der Sollner allemal; denn ihr Kasten blieb sauber. Den Gästen passte dies überhaupt nicht ins Konzept, zumal selbst „ungestörte“ Chancen nichts einbrachten (z.B. Capeks Kopfball nach Ecke übers Tor/22.). Die Sollner allerdings sahen allerdings ebenfalls mehreren Chancen hinterher. Stefan Gerhard schoss drüber (33.), Maxi Morsteins Steilpass wurde per Kopf abgewehrt, und Tristan Römpps Nachschuss ging ins Toraus (35.). Kurz darauf klärte Capek gegen Römpp (35.). Weshalb die Aktion von Jakob Berz abgepfiffen wurde, erschloss sich niemandem (37.). Keeper Krost klärte gegen Schewe per Fuß (37.), Stefan Gerhard köpfte nach Freistoß von Römpp ans Außennetz (39.). Der durch eine Beinverletzung gehandicapte Planegger Torwart zeigte gegen Sammy Schewe eine erstaunliche Parade (40.), und Denis Falcan verfehlte den Kasten (43.). Dann durften die Sollner Fans aber den schönsten Treffer ihrer Elf bewundern: nach einer Ballstafette über mehrere Stationen legte Denis Falcan den Ball quer, und erneut war es Sammy Schewe, der das Spielgerät mit einem beherzten Sprung unter Kontrolle brachte und auf 3:1 für Solln erhöhte (44.). Die Nachspielzeit der ersten Hälfte lief bereits, als Sven Krost im Tor der Planegger dem Sollner Denis Falcan den Ball mit einer Parade wegschnappte und diesen anschließend sogar noch sicher hielt.

Kurz vor dem Pausenpfiff holte sich der bereits mit Gelb vorbelastete Planegger Capek wegen wiederholten Reklamierens eine zehnminütige Zeitstrafe ab. Das bedeutete, dass der verletzte Krost nach der Halbzeit warten musste, bevor Capek mangels „echten“ Ersatzes für ihn das Tor übernehmen konnte. Die Gastgeber, bei denen Alex Hassinger zum Seitenwechsel Basti Jell abgelöst hatte, erarbeiteten sich zu Beginn der zweiten Halbzeit ihre nächsten Chancen. Bei den beiden erfolglosen Direktabschlüsse von Simon Metzger (51.) hätte es bessere Alternativen gegeben (Abspielen…), aber dass anschließend Metzgers Kopfball rechts am Tor vorbei ging, war schlichtweg Pech (53.). Ebenfalls den Kasten verfehlte Tristan Römpp nach gutem Zuspiel von Alex Hassinger (56.).

Nach exakt einer Stunde Spielzeit nahm Coach Blasenbreu einen Dreifachwechsel vor. Chris Hassinger kam für Jakob Berz, Seref Sözer für Sebi Henrici und Tobi Steger für Simon Metzger. Ziel war es, endgültig den Sack zuzumachen. Offensichtlich aber hatten die Gastgeber die Rechnung ohne Ersatzkeeper Capek gemacht. Der hatte zwar die Rückpass-Regel nicht ganz drauf, verhinderte aber einen Treffer durch den indirekten Freistoß wegen eines Verstoßes gegen ebendiese Regel (63.) und vereitelte eine weitere Chance, indem er Stefan Gerhards Ball vor dem herbeieilenden Tobi Steger abfing (67.).

Die Gäste sahen danach offensichtlich noch die Möglichkeit, wenigstens einen Punkt mitzunehmen. Sie stellten die Sollner Abwehr zeitweise vor Aufgaben, die diese jedoch ohne größere Probleme lösen konnten. Römpp drehte gegen den eingewechselten Wallner (68.), der etatmäßig offensive Seref Sözer klärte gegen den ehemaligen Sollner Niek Khazali ins Toraus, und Anton Buergers und Chris Hassinger wurden mit dem anschließenden Eckball fertig (68.). Nach einem Einwurf nahm der Planegger Martin Bauer das Sollner Tor ins Visier, aber Fabian Greindl hielt Bauers Kopfball sicher (70.).

Nach der Einwechslung von Sebi Seidel für Tristan Römpp zur Stabilisierung der Defensive (72.) dauerte es noch ein wenig, bis die Maßnahme wirkte. Zunächst brachte ein Foul von Maxi Morstein die Gäste mit dem fälligen Freistoß ins Spiel, doch Alex Hassinger wehrte den Freistoß ab, wurde allerdings dabei von Wallner gefoult. Ein weiterer Planegger Freistoß, getreten von Bavas, hätte um ein Haar für Unheil gesorgt, denn Verteidiger Buergers verfehlte die Verlängerung von Egger. Keeper Greindl war jedoch einmal mehr eine „sichere Bank“ (74.). Eine Freistoßentscheidung des Schiedsrichters gegen Denis Falcan war zugegebenermaßen unklar, doch Falcan hätte diese akzeptieren müssen. Er kassierte die einzige Sollner Verwarnung an diesem Nachmittag – wie fast immer wegen des unnötigen Meckerns (75.). An der Abwehr der Freistoßsituation war Kapitän Stefan Gerhard maßgeblich beteiligt (76.). Danach setzte sich Denis Falcan toll gegen Bavas durch, und der Ball kam über Tobi Steger zu Sammy Schewe, der aus spitzem Winkel knapp rechts vorbeizog (76.).

Nicht nur in dieser Szene merkte man den (vorher zeitweise etwas passiven) Sollnern an, dass sie an dem Halbzeitstand von 3:1 noch etwas ändern wollten. In der 78. Minute luchste Anton Buergers den Gästen die Kugel ab, und Stefan Gerhard schickte einen Steilpass nach vorne, doch Ersatzkeeper Capek ließ Tobi Steger keine Chance. Unglücklicherweise hatte sich der erst zum Seitenwechsel gekommene Abwehrmann Alex Hassinger durch mehrere unsanfte „Landungen“ auf dem Kopf einen Brummschädel zugezogen, so dass Basti Jell wieder aufs Feld kommen musste (79.); sogleich wurde er wieder voll ins Spiel einbezogen.

Nach einer schönen, aber von Capek vereitelten Chance von Seref Sözer (Querpass/81.) war vorerst wieder Planegg am Zug, doch Morstein und Greindl passten auf (81.). Darauf versuchte sich auf der anderen Seite der eingewechselte Tobi Steger mit einem Drehschuss, doch auch dieses Mal blieb der Mann im Planegger Tor der Sieger. Der Rückwechsel des inzwischen ausgeruhten Sebi Henrici für den starken Sammy Schewe (82.) kam zur rechten Zeit. Tobi Steger hatte mittlerweile genug „geübt“ und profitierte in der 86. Minute von Henricis Balleroberung und Falcans Vorlage; er brachte doch noch das 4:1 für Solln zustande. Wer hätte dies nach den Ereignissen des vergangenen Sonntags gedacht…

Für die Gäste war die Niederlage endgültig besiegelt, doch sie hörten keineswegs auf zu spielen. Einen weiten Freistoß des gefoulten Chris Hassinger entschärfte die Abwehr per Kopf (87.) und ließ auch den guten Ersatzstürmer Seref Sözer auflaufen. Eine zwischenzeitliche Gelegenheit von Planeggs Näther störte Basti Jell erfolgreich, so dass Näther nur ans Außennetz traf (88.). Dann zerstörte die Gästeabwehr in Person von Egger die Träume von Kapitän Stefan Gerhard, was den Eintrag in die Torschützenliste betraf, und auch der aufgerückte Morstein konnte seinem Elfmetertor keinen zweiten Treffer hinzufügen, weil die Planegger Defensive seinen Schuss nach Falcans Eckball ins Seitenaus klärte (89.). Den Schlusspunkt in der Nachspielzeit setzte Denis Falcan mit einem Schuss in Richtung Tor, den Capek hielt; dann pfiff der Unparteiische die Begegnung ab.

Der Erfolg bringt den Sollnern durch die gleichzeitigen Siege der Konkurrenten Kosova und Fürstenried zwar keine Verbesserung in der Tabelle ein, sie grenzen sich aber wenigstens gegen die hinter ihnen liegenden Vereine ab. Zum Beginn der Rückrunde empfängt Solln als Tabellenfünfter am kommenden Sonntag den momentan Achten FC Ludwigsvorstadt und hofft, dass dieses Mal etwas mehr herausspringt als das unglückliche Remis im August.

TSV Solln: Greindl, Morstein, Jell (46. Alex Hassinger, 79. Jell), Buergers, Berz (60. Chris Hassinger), Römpp (72. Seidel), Falcan, Stefan Gerhard, Henrici (60. Steger), Schewe (82. Henrici), Simon Metzger (60. Sözer) – außerdem im Kader: Maximilian Hassinger (ETW), Christian Gerhard  

Tore: 1:1 Morstein (16./Foulelfmeter), 2:1 Schewe (17./Assist: Metzger), 3:1 Schewe (44./Assist: Falcan), 4:1

Gelbe Karte: Falcan (75./Meckern)

Autor: Eva Ankenbauer