Erleichterung beim TSV Solln: souveräne 2. Halbzeit bringt ein 7:3 über Teutonia ein

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Viel hatte dem TSV Solln nicht zu einem Remis in Neuried gefehlt. Eine knappe Niederlage gegen einen Bezirksliga-Absteiger zu Saisonanfang ist aber wahrlich kein Beinbruch. Es hieß also „auf ein Neues“ im ersten Heimspiel gegen Aufsteiger FC Teutonia München am heutigen Sonntag. Leider musste der Sollner Coach den urlaubenden Stammkapitän Basti Jell sowie den verletzten Seref Sözer ersetzen. Für sie rückten Alex Schrank und Luis Stephan in die Startelf, während zusätzlich Lucas Paintner (aktuell Kader 2. Mannschaft), Urlaubsrückkehrer Benni Minov und endlich auch wieder Lejs Dedic (nach langwieriger Knöchelverletzung) für die Bank zur Verfügung standen.

Die Gastgeber begannen nicht schlecht und hatten erste Chancen (Freistoß Campe per Kopf abgewehrt/4.; Schuss von Stephan gehalten/6.; Nachschuss Stephan gedreht/9.; Nachschuss Bausch nach Freistoß ins Toraus/11.; Jeske hält Ball von Campe vor Elsässer/11.). Freilich blieben auch die Gäste nicht untätig (Jakob gefährlich übers Tor/9.; Metz ebenfalls knapp drüber/13.). Und dann ging es für Solln so richtig nach hinten los, als Lovic sich aus abseitsverdächtiger Position losriss und niemand ihn zu fassen bekam. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus, und der Ball ging vom Innenpfosten ins Netz (14./0:1). Nicht viel später jedoch schloss Moritz Elsässer nach längerem Ballbesitz seiner Sollner und Zuspiel des vertretenden Kapitäns Johannes Campe ab und erzielte den 1:1-Gleichstand (16.).

In einer gefühlt langen Phase (obgleich nur wenige Minuten lang) erarbeiteten sich die Gäste ein gewisses Chancenübergewicht. Keeper Fabian Greindl musste einen Weitschuss per Fuß ins Seitenaus klären (17.), dann war Alex Hassinger dran, um einen Flachschuss von Henry Böhm zu entschärfen (18.) und der andere Alex (Schrank) köpfte einen Ball ebenfalls von Böhm weg (19.). Schelling setzte einen Freistoß ins Toraus (19.). Eine tolle Parade zeigte Fabian Greindl beim Schuss von Ferster (20.). Unmittelbar darauf unterlief Moritz Elsässer ein Foul, das mit einer gelben Karte etwas zu hart geahndet wurde. Lovics Freistoß forderte Keeper Greindl heraus.

Nach weiteren erfolgreichen Abwehraktionen (Bausch, Greindl) waren wieder die Platzherren am Drücker. Einen Einwurf von Dominik Kugler leitete Luis Stephan weiter zu Johannes Campe, der Solln mit 2:1 in Führung brachte (23.). Die Heimmannschaft konnte sich aber nur kurz über den Spielstand freuen, denn 5 Minuten später trat Paul Schelling nach einem Foul von Abwehrmann Luca Bausch zum Freistoß an und verwandelte diesen direkt zum 2:2-Ausgleich (28.). Die Gastgeber waren mehrmals nah an der erneuten Führung dran, doch Moritz Elsässers Schuss nach Klärung von Castagné gegen Kugler wurde abgewehrt (28.), Luis Stephan köpfte nach Freistoß von Schewe ins Toraus (31.), und Böhm rettete für seinen „ausgeflogenen“ Keeper Jeske in höchster Not gegen Luis Stephan (32.).

Ein Schreckmoment passierte wenige Minuten darauf. Moritz Elsässer hatte offenbar eine Prellung erlitten, konnte jedoch zum Glück weiterspielen (35.), und die Platzherren konnten sich wieder auf das Spiel konzentrieren. Sammy Schewe setzte sich nach Einwurf von Robert Fabig toll durch, so dass Keeper Jeske per Fuß klären musste (36.). Eine Balleroberung von Luca Bausch leitete eine schöne Ballstafette von Alex Schrank zu Alex Hassinger und zu Luis Stephan ein, doch die Teutonia-Abwehr machte all dem ein Ende (37.). Nach Moritz Elsässer und Niek Khazali (30.) war nun auch Luca Bausch „Empfänger“ einer harten gelben Karte wegen Foulspiels (37.); die Intervention von Kapitän Johannes Campe beim Unparteiischen blieb natürlich fruchtlos. Keinen Pfiff gab es dagegen in der Situation, in der Luis Stephan zu Fall kam (42.). Mit einer – hoffentlich nicht zu langwierigen – Schulterprellung ging Stephan nach draußen, und Sebi Henrici kam aufs Feld (44.).

Die Schlussphase der ersten Halbzeit (lange Nachspielzeit wegen Trinkpause und zahlreichen Verletzungsunterbrechungen) bot noch manch Sehenswertes. Magg klärt Querpass von Schewe/44.; Ferster beendet tolles Zusammenspiel von Henrici und Elsässer per Foul (45.); Elsässer trifft nach Freistoß von Schewe nur ins Toraus (45.+1); Jeske hält gegen Henrici im Nachfassen (45.+3); Metz klärt Fallrückzieher von Kugler (45.+3), bevor die Teutonia-Abwehr gegen Elsässer eingreift (45.+5). Robert Fabig, der ein Super-Spiel machte, blieb gegen Jakob Sieger, und anschließend klärte Keeper Greindl per Fuß. Also ging es ohne weitere Änderungen im Spielstand in die Pause; alles war noch offen.

Zum Seitenwechsel schickte Coach Matias Blasenbreu seine Sollner unverändert ins Rennen. Nicht lange nach Wiederanpfiff jedoch erlebte Dominik Kugler den Super-GAU, als er den scharfen Ball eines Mitspielers aus kurzer Distanz ins Gesicht bekam. Der völlig ausgeknockte Kugler musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden; Tobi Steger übernahm seinen Part (49.). Der Eingewechselte machte sogleich von sich reden, als er nach Balleroberung von Sammy Schewe das Spielgerät bekam, doch das Tor war „ein bisschen zu niedrig“ (52.). Besser lief es kurze Zeit darauf für Sammy Schewe, der Moritz Elsässers zurückgeholten Ball zur 3:2-Führung für Solln in den Maschen versenkte (56.).

Die Gäste taten alles, um erneut auszugleichen. Zunächst konnten Sebi Henrici, der hinten aushalf, und zwei Mal Niek Khazali verhindern (56./57.), während Fabian Greindl gegen Peterburs parierte (57.). Im Anschluss daran schoss Lovic fürs Erste vorbei. Nicht lange danach konnte das Duo Peterburs/Lovic doch noch einen Erfolg vermelden, denn Lovic schaffte den 3:3-Ausgleich (60.). In der Zwischenzeit hatte der leicht angeschlagene Moritz Elsässer eine Ruhepause erhalten und mit dem nach langer Durststrecke wieder einsatzfähigen Lejs Dedic abgeklatscht (59.). Der stürzte sich wie gewohnt sofort ins Getümmel, aber an der nächsten abgeschlossenen Offensive waren andere Mannschaftskameraden beteiligt. Robert Fabig, einer der Dreh- und Angelpunkte bei Solln, luchste dem Gegner den Ball ab; dieser ging über Luca Bausch und Johannes Campe zu Sammy Schewe. Der traf aus spitzem Winkel zum 4:3 ins lange Eck (62.); der erste Doppelpack in diesem Spiel war perfekt.

Auch der ein paar Minuten vorher „verhinderte Torschütze“ Tobi Steger durfte sich über ein passgenaues Zuspiel seines unermüdlichen Kapitäns Johannes Campe freuen. Dank Stegers Treffer führte Solln nun mit 5:3 (65.). 2 Minuten später waren die Gäste dem Anschlusstreffer sehr nah, denn Magg hatte sich dem Sollner Tor gefährlich genähert. Auf Keeper Greindl war freilich Verlass. 5 Minuten nach dem 5:3 schlugen die Gastgeber erneut zu. Ein Eckball von Niek Khazali war abgewehrt worden, aber Tobi Steger avancierte wie vorher Schewe zum doppelten Torschützen und erhöhte auf 6:3 (70.).

Die Heimmannschaft hatte nun endgültig das Spiel im Griff und hatte sichtlich nicht vor, der Teutonia irgendwelche Vorstöße zu ermöglichen. Neben den “angestammten“ Verteidigern setzte der eigentliche Offensivmann Sebi Henrici immer wieder seine Schnelligkeit ein, um die gegnerischen Stürmer einzubremsen (z.B. 74.). Kein Risiko ging Keeper Greindl gegen den eingewechselten Schöffmann zu Werke – sicherheitshalber, ohne den Abseitspfiff abzuwarten (77.), und auch einen flachen Freistoß des rückeingewechselten Schelling parierte der Sollner Schlussmann sicher (79.). Nach einiger Zeit klärte Greindl auch noch stark gegen den zur Halbzeit eingewechselten Yannik Böhm (87.). Tobi Steger konnte sich übrigens nicht als Dreifach-Torschütze in die Statistik eintragen, denn Keeper Jeske fing Lejs Dedics als Vorlage gedachten Ball ab (79.).

Erst spät nahm der Sollner Coach noch weitere Wechsel vor. Verteidiger Alex Hassinger hatte eine Menge einstecken müssen und durfte runter; Benni Minov bekam seine Einsatzminuten (81.). Danach musste Tobi Steger mit einer Rippenprellung aufgeben und für Simon Metzger Platz machen (84.). Metzger hatte übrigens (ebenso wie Lucas Paintner, der als 6. Ersatzspieler nicht mehr zum Einsatz kam) bereits in der siegreichen Partie der zweiten Mannschaft gegen Bosna mitgewirkt.

Ein wenig Ergebniskosmetik hätten die Gäste vom FC Teutonia doch gerne betrieben, aber dazu kam es nicht. Yannick Böhm schoss weit über den Kasten (85.) und scheiterte wie bereits weiter oben geschrieben an Keeper Greindl (87.). Schelling verfehlte mit seinem Freistoß das Gehäuse erheblich (90.+3). Spätere Versuche der Teutonia brachten allesamt nichts Zählbares ein.

Um ein Haar hätte sich Sebi Henrici auch noch in die Statistik eingetragen, wenn er nicht knapp am leeren Tor vorbeigeschossen hätte. Dafür setzte der für Sammy Schewe in der 2. Minute der Nachspielzeit rückeingewechselte Moritz Elsässer noch einen drauf: erst behielt er gegen Peterburs die Oberhand, und dann retournierte er den von Keeper Jeske abgewehrten Ball zu seinem zweiten Treffer zum 7:3 (90.+5). Richtig – es war nicht der im BFV-Spielbericht als Torschütze eingetragene Lejs Dedic (der hatte die Rückennummer 17, während Elsässer die 11 trug). Kurz vor dem Abpfiff war – nebenbei bemerkt – noch die gelbe Karte für Benni Minov zu verzeichnen, der seinen Gegenspieler unübersehbar gehalten hatte.

Durch eine ordentliche Leistung und ein mehr als ordentliches Ergebnis konnte der TSV Solln den ersten Dreier der Saison 2025/26 einfahren und sieht nun einigermaßen optimistisch dem nächsten Ligaspiel – am kommenden Sonntag auswärts bei der per Relegation geretteten FT Gern – entgegen. Davor allerdings (am Mittwoch 19 Uhr) hat Solln das Zweitrundenspiel im Toto-Pokal bei der SG ESV Neuaubing/FC Georgia vor der Brust – ein bis dato unbekannter Gegner, der die erste Runde mit einem noch höheren Kantersieg als Solln überstanden hat. Eine Herausforderung für den Sollner Coach wird es angesichts der immer noch andauernden Urlaubszeit und der zahlreichen Verletzten sein, ein schlagkräftiges Team zu basteln.

31.08.25: Kreisliga Mch. 2 – 2. Spieltag –TSV Solln I – FC Teutonia Mch. 7:3 (2:2)

TSV Solln: Greindl, Schrank, Fabig, Bausch, Alex Hassinger (81. Minov), Campe, Stephan (44. Henrici), Khazali, Kugler (49. Steger), Schewe (90.+2 Elsässer), Elsässer (59. Dedic) – außerdem im Kader: Maximilian Hassinger (ETW), Paintner

Tore: 1:1 Elsässer (16./Assist: Campe), 2:1 Campe (23./Assist: Stephan), 3:2 Schewe (56./Assist: Elsässer), 4:3 Schewe (62./Assist: Campe), 5:3 Steger (65./Assist: Campe), 6:3 Steger (64./Assist: Khazali mit Eckball), 7:3 Elsässer (90.+4/im Nachschuss, 1. Ball vom Keeper abgewehrt)

Gelbe Karten: Elsässer (20./Foul), Khazali (30./Foul), Bausch (37./Foul), Minov (90.+5/Halten)

Eva Ankenbauer