Das mühelose Weiterkommen im Toto-Pokal unter der Woche hat der Erstvertretung des TSV Solln ohne Zweifel gutgetan, und die Fans hatten eine Menge schöne Tore bewundern können. Nicht ganz so easy sollte sich der Auftakt des Ligabetriebs gestalten, denn Solln musste bei Bezirksliga-Absteiger TSV Neuried antreten.
Im Gegensatz zum Vorjahr waren die Sollner personell gut gerüstet. Trainer Matias Blasenbreu musste zwar wegen einer Verletzung aus dem Pokalspiel auf Verteidiger Chris Hassinger verzichten, konnte aber dessen Bruder Alex Hassinger einsetzen. Innenverteidiger Luca Bausch hatte dienstfrei und war daher verfügbar. Einen kleinen Tausch gab es noch: „Elsässer Startelf – Henrici Bank“. Keeper Fabian Greindl stand wieder im Tor. Dieses Mal saß Maximilian „Hasso“ Hassinger als Ersatzmann auf der Bank, der sich aus privaten Gründen sportlich derzeit etwas im Hintergrund hält.
Einen ersten Akzent setzte Moritz Elsässer, der Keeper Patrick Nothhaft mit einem schönen Schuss prüfte (1.). Im weiteren Verlauf konnten sich die Gäste erst einmal gut gegen die Heimmannschaft durchsetzen und sich selbst ein paar aussichtsreiche Chancen erarbeiten. Ein Versuch von Seref Sözer wurde ins Toraus abgewehrt; der folgende Eckball brachte nichts ein (4./5.). Sollns Robert Fabig holte jedoch den Ball zurück und legte für Johannes Campe vor, der freilich an Keeper Nothhaft scheiterte (5.). Etwas später wurde Campe gefoult und Sammy Schewe trat zum Freistoß an, der von den Gastgebern gedreht wurde (8.). Einen weiteren Freistoß, dieses Mal von Luca Bausch, nahm Niek Khazali an, doch Nothhaft hielt erneut (12.). Etwas später vereitelte der Neurieder Schlussmann eine tolle Aktion, die von Seref Sözer und Sammy Schewe ausging, indem er schneller als Alex Hassinger am Ball war (15.). Ein bisschen zu viel wollte Seref Sözer, um den Freistoß von Dominik Kugler anzunehmen; wegen eines Offensivfouls pfiff Schiri Lasic die Sollner Aktion ab (17.).
Der Freistoß von Marko Ralic nach Foul von Sözer an Ziemann hätte leicht ins Auge gehen können, doch Sollns Keeper Fabian Greindl stieg hoch und hielt sicher (22.). Das abermalige Offensivfoul von Seref Sözer kurz darauf hätte der Unparteiische ohnehin gesehen, so dass es Marko Ralics „verbaler Intervention“ nicht bedurft hätte (Gelb wegen Reklamierens/22.). Gelb zeigte Lasic ein paar Minuten später auch für Sollns Moritz Elsässer wegen Trikotziehens (28.). Der zur neuen Saison in die erste Mannschaft aufgestiegene Elsässer hätte Solln in der 30. Minute beinahe in Führung gebracht. Luca Bausch hatte einen Freistoß hinter der Mittellinie getreten und Sammy Schewe hatte den Ball quer zu Elsässer gepasst, doch dessen Schuss ging ins Toraus.
2 Minuten später hielt Fabian Greindl sensationell gegen Milutinovic, nachdem eine Abseitsstellung nicht abgepfiffen worden war. Ein Moment der Unkonzentriertheit der Sollner Defensive verbunden mit einem Ballverlust machte sogleich den Weg für Milutinovic frei, und es hieß 1:0 für die Gastgeber (32.). So liefen die Sollner eine Weile einem Rückstand hinterher. Noch einmal war Keeper Nothhaft schneller; er schnappte sich Dominik Kuglers steilen Ball vor dem herannahenden Moritz Elsässer (34.). Einige Zeit danach drehte Niek Khazali stark die Spielrichtung und schickte Johannes Campe los. Vor der Ballannahme durch Seref Sözer war die Kugel schon im Toraus gewesen und es gab einen Eckball, der jedoch nichts einbrachte (37.). Bald danach endete eine schöne Zusammenarbeit zwischen Moritz Elsässer und Seref Sözer im Toraus (39.).
Nachdem sich Alex Hassinger energisch gegen den gerade vorher für Kaydin eingewechselten Rieprecht durchgesetzt hatte und auch Kallmans folgender Einwurf unschädlich gemacht worden war, arbeiteten Seref Sözer und Moritz Elsässer derart mustergültig zusammen, dass Elsässer endlich der lang erwartete Treffer zum 1:1 gelang (41.). Vor der Pause versuchte es Seref Sözer zwei Mal per Kopf, aber Nothhaft hielt jeweils ohne Mühe (43./45.), so dass es beim Stand von 1:1 in die Pause ging.
In der Anfangsphase der 2. Halbzeit gelang es den Gästen nicht, eine Chance von Sözer (Radojevic ins Toraus) samt Eckball von Kugler durchzubringen (52.). Auf der anderen Seite setzten sich zunächst erfolgreich zur Wehr. Alex Hassinger blieb nacheinander Sieger gegen Danilo Ralic und Mariux Rieprecht, allerdings auf Kosten eines Eckballs. Marko Ralic trat diesen, fand aber seinen Meister in Keeper Greindl, der den Ball wegfaustete (55.). Dominik Kugler holte sich das Spielgerät, um es sogleich wieder an Batarilo abgeben zu müssen. Daraufhin ging ein heimischer Spieler im Sollner Strafraum sehr leicht zu Boden. Es gab heftiges Geschrei und Elfmeter. Radojevic überwand Fabian Greindl zum 2:1, obwohl der Sollner Schlussmann die Ecke geahnt hatte (57.).
Kurz darauf war Sammy Schewe nahe daran, Seref Sözers Steilpass zu verwerten, doch der Neurieder Abwehr gelang es mit Mühe, die Situation zu klären (58.). Gleich danach konnten die Sollner Fans Niek Khazali bei einer tollen Balleroberung beobachten. Der Spielzug ging weiter über Dominik Kugler und Robert Fabig, der unsanft von Ziemann gestoppt wurde. Gelb gab es für beide Spieler, da Fabig sich zu einem Schubser an Ziemann hinreißen ließ (59.), aber Solln war nach wie vor im Ballbesitz. Erst nachdem Luca Bausch einen Einwurf von Dominik Kugler verfehlt hatte, konnte Neuried klären (60.).
Eine Minute danach brannte es wieder im Sollner Strafraum; Fabian Greindl wehrte gegen Jarmaine per Fuß ins Seitenaus ab; nach dem folgenden Einwurf zog Marko Ralic rechts vorbei (61.). Brandgefährlich war Marko Ralics Freistoß in der 62. Minute, doch Ziemann verfehlte den Ball mit dem Kopf, so dass Greindl halten konnte. Allmählich konnte man aber den Eindruck gewinnen, dass vieles gegen die Gästeelf lief. Im Zweikampf gegen Sammy Schewe bekam Marko Ralic einen Freistoß zugesprochen. Vor dessen Ausführung musste allerdings Alex Hassinger verletzt raus; für ihn kam sein Namensvetter Alex Schrank (64.). Der war sofort gefragt, um Radojevics Freistoß per Kopf ins Seitenaus abzuwehren.
Da die Platzherren nun mehr und mehr spielbestimmend waren, war die Zeit für den nächsten Wechsel bei Solln gekommen: Der defensiver ausgerichtete Luis Stephan ersetzte Dominik Kugler (67.). Ein paar Minuten später gingen zwei der drei mit Gelb vorbelasteten Spieler vom Platz (kurz zuvor hatte auch Johannes Campe wegen eines Fouls Gelb gesehen, Moritz Elsässer ja schon in der ersten Halbzeit). Für die Beiden kamen Sebi Henrici und Tobi Steger aufs Feld (74.). In erster Linie war aber die Hintermannschaft beschäftigt. Luca Bausch setzte sich toll gegen Ziemann durch, bevor Marko Ralic ins Toraus schoss. Einen Freistoß von Marko Ralic hatte Fabian Greindl sicher (79.). Kurz darauf schnappte sich Kapitän Basti Jell den Ball von Luka Milutinovic, aber Solln ließ sich die Kugel wieder abnehmen, wenn auch ohne Folgen (80.).
Dann kam mit Simon Metzger ein weiterer Offensivspieler (anstelle von Robert Fabig/81.). Die Gastgeber blieben jedoch weiterhin dominant. Fabian Greindl und Niek Khazali mussten sich gegen zwei Freistöße stemmen (82./83.), bevor es wieder mal einen Entlastungsangriff ihrer Mannschaft gab. Sammy Schewes Querpass landete allerdings in den Händen von Keeper Nothhaft (83.). Gegenüber köpfte Basti Jell kurz darauf ins Toraus; nach Marko Ralics Eckball verfehlte der eingewechselte Nagashima zum Glück den Sollner Kasten (85.). Dann bäumten sich die Gästespieler nochmals auf. Ein Foul an Luis Stephan nach Zuspiel von Tobi Steger wurde nicht geahndet. Sebi Henrici setzte aber nach und scheiterte letztlich am Torwart (86.). Als dann auch Basti Jell gelegt wurde, konnte der Schiri nicht mehr anders, als Freistoß zu pfeifen. Weder dieser (von Khazali/88.) noch der unmittelbar darauffolgende (von Sözer/89.) brachte den Sollnern etwas ein.
Es lief schon die Nachspielzeit, als es nach Foul an Luis Stephan erneut Freistoß gab, und zwar an der Strafraumgrenze. Niek Khazali war dicht an einem Torerfolg dran, aber der Ball ging knapp über die Latte (90.+3). Der ansonsten starke Alex Schrank hätte den Gastgebern mit einer verunglückten Rückgabe um ein Haar ein zusätzliches Geschenk gemacht, aber sein Keeper Fabian Greindl, der auch gegen diese Art von „Herausforderung“ gewappnet war, klärte akrobatisch (90.+5). Einen Treffer hätten die Neurieder beinahe auch noch selbst erzielt, hätte der rückeingewechselte Kaydin nicht den Pfosten getroffen (90.+6). Auf der anderen Seite war es Sammy Schewe nicht vergönnt, in letzter Sekunde noch den einen Punkt zu retten. Sein Schuss nach Zuspiel von Simon Metzger fiel zu schwach aus und war leichte Beute für Nothhaft (90.+8).
Dass das Spiel ein „Selbstläufer“ werden würde, hatten auch große Optimisten nicht erwartet. Dennoch fuhren die Sollner ziemlich ratlos nach Hause, weil sie nach anfänglicher Überlegenheit zum Schluss mit leeren Händen dastanden und nicht zuletzt das Zustandekommen des Resultats – von eigenen Unzulänglichkeiten bis hin zu gewissen, nicht von ihnen selbst zu vertretenden Umständen – einige Fragen zurückließ. Am kommenden Sonntag soll es auf eigenem Platz gegen Aufsteiger Teutonia besser laufen (am Sonntagvormittag hatte Teutonia gegen Fürstenried – ebenfalls mit 1:2 – das Nachsehen)
23.08.25: Kreisliga Mch. 2 – 1. Spieltag – TSV Neuried – TSV Solln I – 2:1 (1:1)
TSV Solln: Greindl, Jell, Bausch, Fabig (81. Simon Metzger), Alex Hassinger (64. Schrank), Campe (74. Henrici), Sözer (90.+3 Kugler), Khazali, Kugler (67. Stephan), Schewe, Elsässer (74. Steger) – außerdem im Kader: Maximilian Hassinger (ETW)
Tor: 1:1 Elsässer (41./Assist: Sözer)
Gelbe Karten: Elsässer (28./Trikotziehen), Fabig (59./Revanchefoul), Campe (72./Foul)
Eva Ankenbauer