07.11.21: KK Mch. 3 – 12. Spieltag 21/22 –TSV Solln I – NK Dinamo 6:2 (2:0)

Nach dem zweistelligen Kantersieg vom Vorwochenende war es die Aufgabe von Sollns Trainer Blasenbreu, seine Mannschaft auf den aktuellen Gegner NK Dinamo einzustellen; dieser durfte trotz seiner Platzierung auf dem Abstiegsrelegationsplatz keineswegs unterschätzt werden. Für Solln war die Verteidigung der Tabellenspitze quasi Pflicht. Abwehrmann Christian Wiemann und der nach Armando Tischer zweiterfolgreichste Torjäger Sebastian Henrici standen nach Urlaub wieder in der Startelf, und Tobias Steger sollte nach Verletzungspause auch wieder seine Einsatzminuten bekommen. Die Gäste konnten im Gegensatz zum FC Croatia vor einer Woche immerhin mit 4 Ersatzspielern antreten.

In der ersten Viertelstunde der Partie war von einer drückenden Überlegenheit der Platzherren noch nichts zu spüren. Freilich hatten sie erste Chancen, doch sie hätten sich nicht wundern dürfen, wenn die Kroaten ihrerseits in Führung gegangen wären. In der 14. Minute setzte Luso einen Konter ins Toraus, und Ähnliches widerfuhr gleich darauf Bilogrevic (nach Zuspiel von Alandzak). So war es eher überraschend, dass die Gastgeber in der 16. Minute eine schöne Ballstafette (ausgehend von Stefan Gerhard über Christian Wiemann, Sammy Schewe und André Metzger) durch Stefan Gerhard per Steilpass vors gegnerische Tor brachten – und da war es der Kroate Landeka, dessen missglückte Kopfabwehr das1:0 für Solln zur Folge hatte. Die Chance zum sofortigen Ausgleich vergab Stojanac (Ball neben das Tor/18.).

Allmählich schienen sich die Sollner an die zum Teil riesengroßen Gegenspieler gewöhnt zu haben. Jedenfalls waren wesentlich mehr Gelegenheiten als in der Anfangsphase für die Heimelf zu notieren. Es sollen hier nur die wesentlichen Momente beschrieben werden. In der 23. Minute spitzelte Keeper Tadic den Ball gerade noch vor dem herbeieilenden Sebi Henrici weg, beim Weitschuss von Maximilian Morstein musste Tadic sich ziemlich strecken (25.), Stefan Gerhard schoss hinters Tor (32.), Nico Stegers Eckball wurde von Vulelija abgewehrt (36.). Aber auch die Gäste blieben keineswegs untätig. In der 40. Minute war es Maximilian Morstein zu verdanken, dass Luso nicht das 1:1 machte (Morstein klärte ins Seitenaus). Den Ballbesitz von Dinamo beendete dann Armando Tischer gegen Zecevic, und nach Doppelpassspiel mit Sebi Henrici gelang Tischer das 2:0 für Solln (42.). Ein Ausbau der Führung vor der Pause war Solln allerdings nicht mehr vergönnt.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Gastgeber es weitaus energischer angehen als zu Anfang von Halbzeit I. Einen schönen Querpass von Sebi Seidel hielt der Torwart, bevor ein Sollner Mitspieler den Ball hätte schnappen können (47.), doch wenig später leitete Christian Wiemann mit einer Klärungsaktion einen schönen Spielzug auf Stefan Gerhard ein, dessen Ball wiederum Sebi Henrici erlief und auf 3:0 erhöhte (48.). Kurz darauf brachte Hannes Frankl den Ball nach vorne, als der Abseitspfiff ertönte. Den Zuschauern war vollkommen unklar, wer von der Heimelf denn im Abseits gestanden haben soll, denn man sah nur „Blaue“ vor Keeper Tadic (51.). Das war aber eine der ganz wenigen Kritikpunkte gegenüber dem ansonsten angenehm souveränen Schiedsrichter. Nur 3 Minuten dauerte es dann, bis André Metzger einen Steilpass auf Nico Steger losschickte und der quer zu Armando Tischer flankte; Tischer ließ den Ball links unten zum 4:0 einschlagen (54.). Eine „Antwort“ von Dinamo schlug fehl, denn Vulelijas Schuss nach Freistoß von Sinanovic ging weit über den Sollner Kasten (57.).

Dann nahm Matias Blasenbreu die ersten Wechsel bei den Gastgebern vor. Paddy Manseder und Tobias Steger kamen aufs Feld, während Seidel und Henrici fürs Erste auf der Bank Platz nahmen (58.). Es dauerte gerade eine Minute, bis Tobi Steger nach Zuspiel von Armando Tischer um ein Haar auf 5:0 erhöht hätte. Alle sahen den Ball bereits im Tor, einem Abwehrspieler der Kroaten gelang es jedoch in letzter Sekunde, die Kugel von der Linie zu kratzen (59.). Zunächst blieb es also beim 4:0 für Solln. Die Platzherren ließen jedoch nicht locker. Die „etatmäßigen“ Stürmer versuchten es weiter, wenn auch fürs Erste ohne Erfolg. Armando Tischer wurde von Sinanovic ordentlich attackiert (62). Dafür gab es Gelb für Sinanovic und auch für Lalic, der sich eingemischt hatte. Ein Extralob verdiente sich in dieser Phase des Spiels Verteidiger André Metzger, der im Spielaufbau glänzte (61.), aber auch gelegentlich sogar einen Abschluss wagte (64.).

In der 65. Minute wechselte der Coach mit Christian Gerhard, Samson Haltmayr und Adriano Ferraro die restlichen Ersatzleute ein; Hannes Frankl, Christian Wiemann und Kapitän Stefan Gerhard gingen raus (neuer Kapitän war ab diesem Zeitpunkt Tobi Steger). Nur 2 Minuten später klingelte es tatsächlich zum ersten Mal im Sollner Kasten, und zwar durch einen von Vulelija direkt verwandelten Freistoß nach Foul direkt hinter der Strafraumgrenze; Keeper Hassinger war absolut machtlos (4:1/67.).

Die Platzherren ließen sich durch das Gegentor nicht aus dem Konzept bringen; dafür war der Spielstand bereits allzu deutlich. Es ging also weiterhin munter nach vorne. Dinamos Luso klärte einen tollen Ball von Samson Haltmayr kurz vor dem herannahenden Tobi Steger ins Seitenaus (68.), und nach dem Einwurf setzte Armando Tischer den Ball knapp über die Latte. Gleich darauf war Tischer schon wieder am Werk, aber ein gegnerischer Verteidiger klärte ins Toraus. Den Eckball von Metzger nahm Tischer an, Keeper Tadic wehrte jedoch per Faust ab, doch die Sollner waren nach wie vor am Ball. Sammy Schewe scheiterte am Torwart, Tischers Nachschuss wurde ins Seitenaus geklärt. Erst nachdem Adriano Ferraro den Ball versehentlich ins Seitenaus gespielt hatte, war die Sollner Aktion beendet, aber dann jagte Maximilian Morstein Kristo das Spielgerät wieder ab. Die Gastgeber blieben über mehrere Stationen in Ballbesitz, bis die Kroaten gegen Tischer abermals ins Seitenaus klärten (71.). Nachdem die Zusammenarbeit von Sammy Schewe und Armando Tischer nicht ganz den gewünschten Ausgang hatte (Toraus vor dem herbeieilenden Tischer/73.), kamen die Gäste nochmals zu einer guten Gelegenheit. Es gab Freistoß nach Foul von Tischer an dem rückeingewechselten Landeka; der trat selbst an, biss sich aber an Samson Haltmayr die Zähne aus, bevor Zecevic den Ball über den Zaun in die Sollner Pampa beförderte (74.). Ein weiterer Freistoß nach Foul an Vrscak prallte an der Mauer ab (75.).

Vier Minuten später erfolgte die Rückeinwechslung von Stefan Gerhard, Sebi Henrici und Sebi Seidel für André Metzger, Armando Tischer und Sammy Schewe (79.). (Torjäger Tischer zeigte sich übrigens dieses Mal nach dem Spiel mit seiner Torausbeute zufrieden.) Für Sebi Henrici ging es dagegen nochmals richtig los. Nach Balleroberung gegen Landeka und zwischenzeitlichem Zuspiel von Nico Steger machte Henrici in der 81. Minute das 5:1. Solln war nun von Spielstand her den kroatischen Gästen endgültig „enteilt“, doch Letztere gaben sich keine Blöße und stürmten weiter. Nach einem „Loch“ in der sonst so untadeligen Sollner Abwehr verkürzte Bilogrevic tatsächlich auf 5:2, nachdem sich Tomic gegen Christian Gerhard durchgesetzt hatte (86.). Nur 2 Minuten dauerte es danach, bis Tobi Steger sich durch einen eleganten Sprung einem (andernfalls möglicherweise folgenschweren) Foul seines Gegenspielers entzog und dabei den Ball unter seine Kontrolle brachte. Der Unparteiische ließ den Vorteil laufen, den Steger zum 6:2-Endstand nutzte. In diesem Zusammenhang erklärte der erfahrene Schiedsrichters Badmann, dass nach der geltenden Regel eine Karte für den Foulenden wegen des erzielten Tors nicht mehr möglich gewesen sei.

Einen siebten Treffer für die Platzherren gab es nicht mehr; Verteidiger Maximilian Morstein war mit seinem direkten Freistoß kurz vor dem Abpfiff nicht weit davon entfernt.

So freut sich der TSV Solln insgesamt über die erfreuliche Bilanz von 30 Punkten und einer Tordifferenz von 37 bei weiterhin einstelliger Zahl von Gegentreffern. Ein kleiner Wermutstropfen trübte jedoch die Euphorie nach dem Spiel, denn der ESV München hatte den ärgsten Verfolger der Sollner, den FC Fürstenried, fast sensationell lange in Schach gehalten, bevor Fürstenried weit in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter zugesprochen bekam. Das bedeutet also weiterhin nur 2 Punkte Abstand vor Tabellenplatz 2. Diese Tatsache macht es umso wichtiger, dass der TSV Solln auch am kommenden Wochenende beim SV Planegg-Krailling engagiert und wachsam sein muss, um wieder Punkte einzufahren.

TSV Solln: Maximilian Hassinger, Morstein, Wiemann (58. Haltmayr), André Metzger (79. S. Gerhard), Frankl (65. Christian Gerhard), Seidel (58. Manseder), Henrici (58. Tobias Steger), Stefan Gerhard (65. Ferraro), Schewe (79. Seidel), Tischer (79. Henrici), Nico Steger

Tore: 1:0 Eigentor Landeka (16./Assist: S. Gerhard), 2:0 Tischer (42./Assist: Henrici), 3:0 Henrici (48./Assist: S. Gerhard), 4:0 Tischer (54./Assist: N. Steger), 5:1 Henrici (81./Assist: N. Steger), 6:2 T. Steger (88./Ball vom Gegner)

Gelbe Karte: Nico Steger (80./Meckern)

Autor: Eva Ankenbauer